Evangelisches Diakonissenhaus Bethlehem

Predigten

Wochenschlussandacht am 13. Juli 2013

Pfarrer Volker Fritz, Waldbronn / Karlsbad


Wochenspruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Eph. 2, 19)

20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist,
21 auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn.
22 Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist. (Eph. 2)


Liebe Schwestern und Brüdern,

einige Verse vor unserem Text ruft uns der Apostel zu:
Aus Gnade seid ihr „gerettet“ worden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.
Darüber haben wir vor 14 Tagen nachgedacht.
Im heutigen anschließenden Teil geht es nun um folgendes:
Die Mitglieder der ersten Gemeinden stammen aus unterschiedlichen religiösen Traditionen:
Da waren zuerst die Juden, alle Jünger Jesu waren jüdischen Glaubens, ja auch Er selbst.
Aber dann haben sich auch viele Nichtjuden, „Heiden“, zum Glauben an Gott in Jesus Christus bekannt, sind zu den ersten Gemeinden gestoßen.
In der Apostelgeschichte und im Galaterbrief wird uns von Auseinandersetzungen zwischen Paulus und Petrus berichtet:
Eine Frage war:
Müssen die „Heiden“ zuerst Juden werden, um dann Christen werden zu können?
Paulus hat sich dagegen immer zur Wehr gesetzt, sich viel mehr dafür eingesetzt: es gibt keine äußerlichen Bedingungen, um zur Gemeinde Jesu Christi zu gehören. (Beschneidungen, bestimmter Ritus …)
Im Kontext unseres Textes macht er nun den „Heidenchristen“ klar:
Allein durch Jesus Christus seid ihr „die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden“,
nicht mehr Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.


Wochenschlussandacht am 6. Juli 2013

Pfarrer Wolfgang Scharf, Karlsruhe


Wochenspruch: So spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jes. 43, 1)


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Gemeinde!

Einige unter Ihnen wissen, dass ich leidenschaftlich gerne Filme anschaue. Einer der Filme, die mich am meisten beeindruckt und beschäftigt haben ist der Film ‚Das Leben der anderen‘. Es ist eine Stasigeschichte um ein Künstlerpaar. Eine der Szenen aus diesem Film greife ich heraus. In der Kantine der Zentrale der Staatssicherheit essen zwei Offiziere zu Mittag, einige Stühle entfernt weitere Mitarbeiter dieser Behörde. Zu jenen gesellt sich ein weiterer Mitarbeiter, der sogleich seinen neuesten politischen Witz über den Staatsratsvorsitzenden erzählen will. Erst die warnenden Blicke der Freunde lassen ihn aufmerken und die beiden Offiziere am Tisch wahrnehmen. Er bricht ab. Auf die ermutigende Aufforderung des einen Offiziers erzählt er dann doch den Witz zu Ende. Sobald er die Pointe erzählt hat, fallen wie Peitschenhiebe die Fragen: „Name? Dienstgrad? Abteilung?“ Die Atmosphäre wird eisig. Angst macht sich breit. In der Sekunde des Schweigens läuft gedanklich das ganze Arsenal möglicher Bestrafungen ab. Ein Witz sei seine Nachfrage gewesen, meint nun der Offizier. Aber außer ihm kann keiner darüber lachen.

Mit einem Namen ist die Person verbunden. Der genannte Filmausschnitt hat sehr deutlich gezeigt, welche Macht mit dem Wissen um den Namen verbunden ist. Mit dem Namen wird ein Mensch zur Persönlichkeit, wird greifbar und konkret. Das Erschrecken im Film geht nahe, denn der Zuschauer spürt: das könnte auch ich sein, der hier greifbar und ausgeliefert ist.


Wochenschlussandacht am 29. Juni 2013

Pfarrer Volker Fritz, Waldbronn / Karlsbad


Wochenspruch: Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph. 2, 8)


9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen. (Eph. 2)


Liebe Schwestern und Brüder, liebe Hausgemeinde!

Eine hinführende Geschichte nach Leo Tolstoi

Zur Zeit der Leibeigenschaft in Russland setzte ein Verwalter den Bauern mit harter Fronarbeit so zu, dass sie ihn mit Gewalt beseitigen wollten. Nur der stille Peter Michejew sprach dagegen: "Ihr begeht eine große Sünde", rief er in die geheime Versammlung, "wir haben kein Recht über Leben und Tod. Uns bleibt nur die Geduld. Fängst du zuerst an, Gewalt anzuwenden, dann merkst du, wie das Böse plötzlich in dir sitzt. Ich jedenfalls pflüge das Feld an Ostern, an Christi Auferstehungstag - wie es der Verwalter angeordnet hat. Gott weiß, wessen Sünde das ist!"
Es kam zu keiner Entscheidung, und als am Ostertag der Befehl kam, das Haferfeld des Gutshofes zu pflügen, widersetzte sich niemand.
Nach einem üppigen Festessen ließ sich der Verwalter vom Dorfschulzen berichten. Der hatte die Arbeit zu kontrollieren.
"Murren die Bauern?" wollte er wissen.
"Ja, sie murren", sagte der Dorfschulze, "sie meinen: Er glaubt nicht an Gott!"
"Das gefällt mir", lachte der Verwalter; "schimpft auch der Bauer Peter Michejew?"
"Nein, mit keinem Wort. Ich habe mich über ihn gewundert!"
Die Miene des Verwalters verfinsterte sich: "Los, erzähle, was hat er angestellt?"
"Es war seltsam", fuhr der Dorfschulze zögernd fort, "ich hörte ihn schon von ferne Osterpsalmen singen, er kam im Festgewand einher; und eine Wachskerze brannte hell am Querholz und flackerte nicht im Wind - auch nicht, als er den Pflug wendete."
"Und was hat er gesagt?"
"Er sagte den Bauern, die ihn auslachten, nur: ,Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen'!"
Da versank der Verwalter in tiefes Brüten. Nach einer ganzen Weile stöhnte er:
"Besiegt hat er mich, besiegt …"


Wochenschlussandacht am 15. Juni 2013

Pfarrerin Annegret Lingenberg, Karlsruhe


Wochenspruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. (Luk. 19, 10)

Lukas 15, 1 – 7


Liebe Schwestern, liebe Gemeinde,
in Lukas 15 stehen die Geschichten von den verlorenen Sachen, Schaf, Groschen und Sohn. Es lohnt, einmal darauf zu achten, wer denn eigentlich „selig“ ist, nachdem das Verlorene wiedergefunden wurde: Der Hirte oder das Schaf? Die Frau oder der Groschen? Der Vater oder der Sohn?
Beim Groschen ist das vielleicht am einfachsten: Einen seligen Groschen kann man sich nicht gut vorstellen. Aber eine Frau, die ihre Geldbörse oder ihren Hausschlüssel oder, was man alles so verlieren kann, wiederfindet, die kann durchaus „selig“ sein.
Beim Schaf und beim Hirten und erst recht beim verlorenen Sohn und dem überglücklichen Vater ist die Sache nicht so einfach. Das Schaf wird sich in der Gemeinschaft der Herde vermutlich wohler fühlen als allein. Aber der eigentlich Glückliche und Erleichterte dürfte doch der Hirte sein. Bei Vater und Sohn werden wohl beide aus sehr unterschiedlichen Gründen und in sehr unterschiedlicher Weise „selig“ sein.
Alle drei Gleichnisse zielen jedoch darauf ab, dass das oder der jeweils Verlorene auf der Bildebene den „Sünder“, den verlorenen Menschen meint, und dass über das Wiederfinden dieses „Sünders“ im Himmel „Freude“ herrscht.
Geht es nun also um die Freude des Schafs oder um die Freude des Hirten? Um die Freude, die „Seligkeit“ des Sünders oder um die Freude Gottes über den zurückgekehrten Sünder?


Wochenschlussandacht am 1. Juni 2013

Pfarrer Wolfgang Scharf, Karlsruhe


Wochenspruch: Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. (Luk. 10, 16)

5. Mose 6, 4 – 9

4 Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein.
5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.
6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen
7 und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.
8 Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein,
9 und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Gemeinde!

‚„Er soll mich nicht auslachen!“ Immerzu wiederholte die Fünfjährige lauthals ihre Forderung, als sie auf die Kindergärtnerin zulief. Ihre Stimme kippte. Erst als sie sich ein wenig beruhigt hatte, konnte die Erzieherin ihre Worte verstehen: „Er soll mich nicht auslachen!“

Hilflos, wütend, verletzt – durch ein Auflachen des Spielkameraden. Wie würden Sie drei- bis fünfjährigen Kindern erklären, dass Worte, die man einander an den Kopf wirft, mindestens genauso wehtun, wie Bausteine?

Die Situation dieses Kindes, wie sie diese Geschichte das anschaulich beschreibt, ist gerade im Diakonissenhaus Bethlehem keine unbekannte Situation, sondern mancher unter Ihnen aus dem eigenen Berufsalltag, sei er gegenwärtig oder aus zurückliegenden Tagen, vertraut. Manche vergleichbare Geschichten würden Sie gewiss auch erzählen können. Sie wissen aus eigener Praxis oder dem Erzählen von Mitschwestern wie ein Kind in seiner Seele verletzt werden kann. Auch werden Sie von Ihrer Ausbildung her, ja mehr noch aus Erfahrung wissen, wie man mit drei- bis fünfjährigen altersentsprechend sprechen kann.


Wochenschlussandacht am 25. Mai 2013

Schwester Hildegund Fieg

Johannes 3, 1 – 8

1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden.
2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.
7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden.
8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.


Ein Mann kommt zu Jesus. Mitten in der Nacht. Es ist Nikodemus, ein Pharisäer, ein anerkannter religiöser Führer, der zum Hohen Rat gehört. Einer, der die Schrift in- und auswendig kennt und sie täglich studiert.
Dieser Nikodemus besucht Jesus bei Nacht. Warum wohl nachts? Will der Obere der Pharisäer – dieses angesehene Mitglied der Gesellschaft – nicht mit oder bei dem Wanderprediger gesehen werden? Sucht er ihn deshalb im Schutz der Dunkelheit auf? Will er nur ein unverbindliches Gespräch, das – je nach Verlauf – schnell wieder ad acta gelegt werden kann?
Oder hatte Nikodemus schon genügend schlaflose Nächte hinter sich? Nächte, in denen ihn die Fragen nach echtem, wahrem, gelingendem Leben umtrieben? Fragen, auf die er sich von Jesus Antworten erhofft? Fragen, die sich bei Tage ganz gut verdrängen lassen, die jedoch nachts wieder mit aller Wucht aufbrechen und nach Antworten verlangen.
Nächtliche Zwiegespräche haben es in sich. Nachts geht man sich selbst und den Dingen auf den Grund. Nachts ist man empfindsamer und offener. Man ist bereiter, Fragen zu stellen und Ängste zu äußern. Manches kann anders angesprochen und angedacht, diskutiert oder geklärt oder entschieden werden. Nikodemus sucht das Gespräch mit Jesus.


Wochenschlussandacht am 4. Mai 2013

Pfarrerin Annegret Lingenberg, Karlsruhe


Wochenspruch: Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66, 20)

Johannes 16, 23b – 33


Liebe Schwestern, liebe Gemeinde,

unser Wochenspruch zum Sonntag Rogate ist der letzte Vers des 66. Psalms. Und dieser Psalm ist ein Lobpsalm! Im ersten Teil lobt das ganze Volk den Gott, der es in die Freiheit geführt hat, der das ganze Volk zum Aufatmen gebracht hat, ihm das Herz zum Lob geöffnet hat. Und im zweiten Teil ist es ein einzelner Beter, der Gottes Güte, Gottes Zuwendung erfahren hat, als er in der Not zu ihm rief, und der nun in Jubel ausbricht.
Ich möchte Ihnen gern auch die vorangehenden Verse vorlesen (ab V. 16):

Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet;
Ich will erzählen, was er an mir getan hat.
Zu ihm rief ich mit meinem Munde
Und pries ihn mit meiner Zunge.
Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen,
so hätte der Herr nicht gehört.
Aber Gott hat mich erhört
Und gemerkt auf mein Flehen.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
Noch seine Güte von mir wendet.

Da erzählt einer von seiner Gebetserfahrung. Worum es genau geht, worin die Not bestand, worin das „Erhören“ bestand, wird nicht wirklich gesagt. Nur das „Dass“: Er rief zu Gott, mit reinem Herzen, und Gott hat ihn erhört, hat gemerkt auf sein Flehen, hat sein Gebet nicht verworfen, hat seine Güte nicht abgewendet. Der Beter wendet sich Gott zu, voller Vertrauen, und schon mit dem auf der Zunge bereitliegenden Lob – und Gott wendet sich dem Beter zu, hörend, aufmerkend, das Beten ernst nehmend, voller Güte.


Wochenschlussandacht am 27. April 2013

Pfarrer Theo Freyer, Karlsruhe


Wochenspruch: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98, 1)

Kolosser 3, 12 – 17


Innerhalb des Kirchenjahres durchleben wir in diesen Wochen den Osterfestkreis. Seine Sonntage mit ihren Namen und den ihnen zugeordneten Bibeltexten wollen uns sagen: „Eine freudige Nachricht breitet sich aus!“, – die Nachricht vom Sieg des Lebens über den Tod; denn „der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Das ist Grund zum Singen und Jubeln. Darum trägt der morgige Sonntage zu recht den Namen „Cantate“, Singet!

Auch schon in der Zeit des Alten Bundes ist Gottes Volk ein singendes Volk gewesen. Im Vertrauen auf Gottes Liebe und Treue hat Israel in den Psalmen alles Erleben vor Gott gebracht, Lob und Dank, Bitte und Fürbitte, Klage, Anklage und selbst der Schrei aus der Tiefe haben Eingang in seine Lieder gefunden. In den guten und in den schweren Zeiten sollten die Glaubenslieder nicht verstummen. Daran erinnerte neben anderen immer von neuem auch der 103. Psalm: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“


Wochenschlussandacht am 23. März 2013

OKR i.R. Klaus Baschang, Karlsruhe


Wochenspruch: Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. (Joh. 3, 14b15)

Betrachtung des heiligen Leidens Christi


Heute Abend beginnt die Karwoche, die Kreinewoche, Weine-, und Tränenwoche. Bei den Franziskanern hatte sich im Mittelalter eine geistliche Übung ausgebildet, die sich bald in die Gemeinden verbreitet hatte und bis heute sehr beachtlich ist.  „Betrachtung des heiligen Leidens Christi“. Diese Übung wollen wir jetzt aufgreifen. Aber wir betrachten keine Bilder, wie das damals üblich war. Da gab es nämlich auch böse Bilder von wütenden Juden. Davon hatte sich Luther scharf distanziert. Wir müssten angesichts des Kreuzes über uns selbst wütend sein, meinte er, nicht über die Juden. Luther hatte zwar eine religiöse Auseinandersetzung mit dem jüdischen Glauben geführt. Der rassische Antisemitismus der Nazis mit dem Holocaust  kann aber auf keinen Fall von Luther hergeleitet werden,  wie das momentan wohlfeil ein paar Krchenleute tun.

„Betrachtung des heiligen Leidens Christi“. Wir lassen uns von dem Wochenlied der Karwoche leiten.

Du großer Schmerzensmann, vom Vater so geschlagen,
Herr Jesu, dir sei Dank für alle deine Plagen:
für deine Seelenangst, für deine Band und Not,
für deine Geißelung, für deinen bittern Tod.

(Evangelisches Gesangbuch Nr. 87)


Wochenschlussandacht am 19. Januar 2013

Pfarrer Wolfgang Scharf, Karlsruhe


Wochenspruch: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes. 60, 2)

Jesaja 60, 1 – 6


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!

Liebe Gemeinde!

„Wir machen den Weg frei!“ „Ich bin doch nicht blöd!“
Werbesprüche wie diese haben sich uns tief eingeprägt. Wir hören sie und wissen sogleich, welche Bank oder welches Produkt hinter diesem Slogan steht. Ähnlich verhält es sich mit bestimmten Melodien. Wer unter den Älteren kennt nicht die Erkennungsmelodie, die in früheren Jahren einer abendlichen Eurovisionssendung vorausging? Die Tagesschau hat ihre Kennmelodie. Und jeder weiß, was nun kommt.

Texte und Melodien, die uns  ihren Kontext unmittelbar erschließen, begegnen uns vielfach im täglichen Leben. So ähnlich wie es uns mit diesen Texten und Melodien ergeht, stelle ich mir vor, ging es den Menschen seinerzeit, an die unser heutiger Predigttext gerichtet war. Es waren jene Rückkehrer aus dem babylonsichen Exil und jene, die im Lande überlebt hatten, an die sich diese Worte richteten. Hochgespannte Hoffnungen, die sich mit der Rückkehr in die einst verlorene Heimat verbunden hatten, erfüllten sich nicht. Der Tempel, die Stadt und ihre Mauern in Trümmern; heftige Konflikte um alte Besitzverhältnisse, im Lande wütende Gewalt.


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